STATE OF THE ARTS
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++
Metal Men and Woman
Laure Prouvost
+++

Laure Prouvost

Metal man and Woman, 2019
Metallskulpturen und Video

Courtesy die Künstlerin und carlier | gebauer, Berlin/Madrid

Website
Instagram
Facebook

*1978 Lille, Frankreich
lebt in London and Antwerpen

Laure Prouvost, Metal Man – We Will Show You The Way, 2019 (Ausstellungsansicht), courtesy the artist and carlier | gebauer, Berlin/Madrid. Foto: Zöhre Kurc, 2020 © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH

Laure Prouvost kreiert intermediale Installationen, die sich zwischen Fiktion und Realität bewegen. Ob Film, Video, Sound, Skulptur oder Malerei, stets erzählen ihre Werke ausdrucksstarke Geschichten, wobei sie jedoch nicht dem Muster einer traditionellen, gradlinigen Erzählweise folgt. Vielmehr werden Erwartungen an und die Wahrnehmung von Sprache auf den Kopf gestellt.

Die lebensgroßen Strichwesen Metal Men and Women (aus Betonstahl) mit Bildschirmen als Köpfen erzählen Geschichten, falten gemeinsam eine Bettdecke oder liegen entspannt irgendwo im Raum. Ihre verführerischen Stimmen, die aus Lautsprechern kommen, stammen von der Künstlerin selbst, die so ein starkes Gefühl von Intimität und Ruhe erzeugt.
Prouvost schafft einen sinnlichen Rahmen, spielt mit Missverständnissen und Sinnestäuschungen. Die vielschichtigen Interpretationsmöglichkeiten des geschriebenen Wortes sind ein zentrales Element in ihrer Arbeit. Sie will mit der Sprache nur andeuten, Möglichkeiten suggerieren, überlässt die schlussendliche Deutung aber ganz der Fantasie des Betrachters.

Ausstellungsansicht, Laure Prouvost, Fuck I was born to be here, Wandteppich, Foto: Zohre Kurc, 2020 © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
 

Ausstellungsansicht, Laure Prouvost, In reflection we rest, Metallskulptur, Video, Papierblätter, Wandteppiche, Zementsäcke, Foto: Zohre Kurc, 2020 © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH

Die Metallskulpturen scheinen ihre Gedanken und Emotionen zu teilen

Die Manipulation von Sprache erinnert bei Prouvost vor allem an die Dadaisten, eine künstlerische Bewegung, die als Zeichen ihrer Ablehnung des bürgerlichen Lebens eine sinnfreie Sprache/Klänge erfand. Dieser Mut, mit Sprache frei umzugehen, zu spielen und zu experimentieren, fasziniert Prouvost und ist Teil ihrer eigenen Arbeitsweise geworden. Prouvost arrangiert ein komplexes Zusammenspiel von geschriebenen Wörtern, Sprache, Geräuschen und bewegten Bildern, was eine intensive, kontemplative Wirkung erzielt. In den schnell geschnitten Videos verbindet die Künstlerin Naturaufnahmen, Textsequenzen, Vogelgezwitscher und Bilder von Menschen/Körpern, die an Traumsequenzen erinnern. Die Künstlerin liebt es, Grenzen zu verwischen, sowohl bei den miteinander kombinierten Medien als auch bei den Inhalten, die sie in ihren Videoarbeiten verwebt. Die Metallskulpturen scheinen ihre Gedanken und Emotionen zu teilen und agieren insofern performativ, als sie direkt zum Publikum sprechen. Die auf diese Weise erzeugte Vertrautheit suggeriert die Möglichkeit einer unmittelbaren Kommunikation zwischen Werk und Betrachter, was ganz im Sinne der Künstlerin ist. Gleichzeitig verweist sie damit auf unsere Beziehung zu Computern und Haushaltsgeräten, die heute ebenfalls mit uns kommunizieren. Diese „smarten“ Alltagsobjekte möchten uns von ihrer Perfektion überzeugen. An den Metallwesen von Laure Prouvost hingegen meinen wir jedoch gerade wegen ihrer kleinen Mängel und Fehler eine nahbare, geradezu menschliche Seite zu entdecken. Die Künstlerin will der Welt mit ihrer Kunst ein wenig „weirdness“ (Verrücktheit) zurückgeben. Sprache bewusst so zu verwenden, dass sie provokant wirkt, aber auch falsch oder missverstanden werden kann, ist für sie ein zentrales künstlerisches Anliegen.

Miriam Barhoum

*1978 Lille, Frankreich
lebt in London and Antwerpen

2013 gewann die Künstlerin den renommierten
Turner Prize in Großbritannien und in 2019
bespielte sie den französischen Pavillon
bei der Biennale in Venedig.


˄ scroll ˅